Sonntag, 2. Juli 2023

Peter Baum: Wenn oft ich staune

 



Wenn oft ich staune

Wenn oft ich staune, daß ich nicht
Wie jener Baum im Winde bebe,
Daß selbst ich Stirn und Arme hebe
Und wandle wie das Sonnenlicht -

Dann ist ein Lachen über mir,
Und staunend fühl ich, was mich biegt
Und auf und nieder wiegt
Das helle Lachen über mir.

Peter Baum, aus: Aus seinen Werken, in Die weißen Blätter, Juli 1916, anlässlich seines Todes am 6. Juni 1916

Peter Baum (* 30. September 1869 in Elberfeld; † 6. Juni 1916 bei Keckau/Riga)

In Berlin gehörte er von 1892 bis zur Auflösung des Dichtervereins 1898 dem „Tunnel über der Spree“ an. Seit 1898 stand Baum in Verbindung zum Autorenkreis um Peter Hille. Eine Freundschaft verband ihn mit Herwarth Walden, an dessen Zeitschrift „Der Sturm“ er mitwirkte. Baum war Mitglied der lebensreformerischen Vereinigung „Die Kommenden“ und stand der „Neuen Gemeinschaft“ nahe. Er galt als engster Vertrauter von Else Lasker-Schüler. Nach der Scheidung seiner ersten Ehe mit Johanna Mathilde Stivarius im Jahre 1913 war er mit der Künstlerin Jenny Boese verheiratet. Peter Baum, der sich zu Beginn des Ersten Weltkrieges als Freiwilliger gemeldet hatte, „fiel“ 1916 im Baltikum.

Das Bild ist von Julius Sergius von Klever (1850 - 1924)

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