Montag, 7. Februar 2022

Alfred Schmid-Sas: O seltsam lichtes Leben dicht am Tod

 


Alfred Schmidt, genannt Sas, wurde am 26. März 1895 als Sohn eines Bäckers in Schlegel in der Lausitz geboren. Er besuchte das Lehrerseminar in Löbau und wurde in Leipzig Volksschullehrer. Schon frühzeitig kam er mit der kommunistischen Partei in Berührung, wollte darum einen Diensteid nicht leisten und ging als Arbeiter nach Hamburg. Später kehrte er nach Leipzig zurück, studierte auf dem Konservatorium Musik und war später an einer marxistischen Schule als Lehrer tätig.

1933 wurde er wegen seiner Betätigung für die kommunistische Partei seines Amtes enthoben und kam in Haft. Später entlassen wurde er Musikerzieher in Berlin, wurde wiederum 1940 verhaftet und kam ins KZ Sachsenhausen. Im März 1942 entlassen, holte ihn im Juni 1942 die Gestapo zurück. Diesmal kam er vor das Volksgericht, von seinen sieben Mitangeklagten hatte er nie einen von Angesicht gesehen, am 9. Oktober 1942 wurden sie alle zum Tode verurteilt. Rund hundertachtzig Tage und Nächte musste er dann im Todeshaus in Plötzensee auf die Vollstreckung des Urteils warten. Am 5. April 1943, am Tage der Hinrichtung, war er eigentlich zum ersten Male davon überzeugt, dass er doch begnadigt worden sei: man hatte ihm von acht Jahren Zuchthaus gesprochen. An diesem Tage fiel sein Kopf. 

Hans Fallada (1892  -  1947), aus: Das Todeshaus formt einen Dichter

Das Bild ist von Walter Gramatté (1897  -  1929)


 

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