Ich sah dich wandeln
Ich sah dich wandeln unter dunklen Bäumen,
Als sich die andern tummelten im Spiel;
Du lauschtest, still beglückt in deinen Träumen,
Wie Blatt auf Blatt zerstäubend niederfiel ...
Als sich die andern tummelten im Spiel;
Du lauschtest, still beglückt in deinen Träumen,
Wie Blatt auf Blatt zerstäubend niederfiel ...
Nur wenn die andern manchmal lärmend nahten,
Entwichst du scheu erschrocken in den Wald;
Und deine Augen sanft um Schonung baten,
Wenn hinter dir der Jubel neckend schallt ...
Entwichst du scheu erschrocken in den Wald;
Und deine Augen sanft um Schonung baten,
Wenn hinter dir der Jubel neckend schallt ...
Doch einmal war’s, wie wenn aus deinen Träumen
Der Tod kühl wehte über Spiel und Tanz –
Ich sah die muntren Füße säumen,
Und hier entsank ein Zweig und dort ein Kranz.
Der Tod kühl wehte über Spiel und Tanz –
Ich sah die muntren Füße säumen,
Und hier entsank ein Zweig und dort ein Kranz.
Hans Benzmann,
geboren am 27. September 1869 in Kolberg; gestorben am 7. Januar 1926 in Berlin
war Lyriker. Er wurde unter anderem als Herausgeber von zahlreichen Anthologien
bekannt, darunter: Die moderne deutsche Lyrik (1904) und Die deutsche
Ballade (1913).
Das Bild "Fensterblick: Der verwunschene Wald" ist von der 2017 verstorbenen Fredelsloher Künstlerin Andrea Rausch
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