Samstag, 10. Dezember 2022

Senna Hoy: Ich traure. . . / Luzifer

 



Senna Hoy, (eigentlich Johannes Holzmann; geboren 30. Oktober 1882 in Tuchel; gestorben 28. April 1914 in Meschtscherskoje bei Moskau) Anarchist und Schriftsteller.

Senna Hoy entstammte einer wohlhabenden jüdischen Familie; sein Vater war Lehrer. Als Jugendlicher bewegte er sich im Umkreis der Theosophischen Gesellschaft und der SPD, brach jedoch spätestens 1902 mit diesen Strömungen. Er nahm das Pseudonym Senna Hoy an (von Else Lasker-Schüler als Ananym aus seinem Vornamen gebildet) und gründete 1904 – gefördert und mitfinanziert durch seinen Freund Otto Buek – die anarchistische Zeitschrift Kampf. In ihr setzte er sich nicht nur für eine Vielzahl tagespolitischer Themen ein, sondern trat auch ein für die Abschaffung des Paragrafen 175 und damit für die Legalisierung der Homosexualität ein. Er war Mitbegründer des Bundes für Menschenrechte und bis 1905 dessen Präsident.

Wichtige Mitarbeiter von Der Kampf waren unter anderen Else Lasker-Schüler, Erich Mühsam, Franz Pfemfert; Herwarth Walden und Paul Scheerbart. 1905 wurde die Zeitschrift verboten, worauf Senna Hoy in die Schweiz ging, wo er an der Zeitschrift Der Weckruf mitarbeitete. 1906 wurde er in Zürich verhaftet. 1907 ging er nach Russland, um dort politisch zu wirken, wurde jedoch schon im selben Jahr dort inhaftiert und zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt. Pfemfert, Lasker-Schüler und andere setzten sich erfolglos für seine Freilassung ein. Er starb 31-jährig am 28. April 1914 in der Irrenabteilung des Gefängnisses Meschtscherskoje bei Moskau. (Wiki)

Ich traure (Moskau 1914), aus: Das Aktionsbuch, Berlin 1917

Luzifer aus: Ohne Herrschaft, Literarisches Beiblatt des ‚Wohlstand für Alle‘, März 1914



Else Lasker-Schüler (1869  -  1945), aus dem Nachlass


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen