Nocturno
Der Abend sinkt herab.
Die Seele, die tagsüber hastend und jagend
Dem Lauf der Ereignisse folgt,
Sinkt in dämmernde Ruh.
Die Kanten verschmelzen,
Eintöniges, wohltuendes Dunkel herrscht ringsum überall.
Aus dem Kampfe gezogen,
Vom Widerstande befreit
Klingen wieder die Saiten des entspannten Gemüts.
Zartfühlender wird die Seele
Und schluchzt manchmal
Ganz unbewusst
Im Traum.
Eugen Domansky, Lebensdaten nicht bekannt, aus der Zeitschrift Ver!, Herausgeber Karl F. Kocmata, Doppelheft 28/29 Dezember 1918 / Januar 1919
Das Bild ist von Odilon Redon (1840 - 1916)
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