Abend
Und wieder ein Abend; ein Tag in das Nichts,
das grenzenlose Nichts gerollt -
in den bleiernen Wolken ein Sterben des Lichts
und über den Wäldern der Mond, gelb wie altfränkisches Gold.
Nun dunkelt es schnell; ein Wind macht sich auf
und rasselt im Schiefergedäche am Turm -
kopfüber purzelt der Tage Lauf
vor der Ewigkeit drohendem Sturm.
Gustav Sack, aus: Gesammelte Werke in zwei Bänden, herausgegeben von Paula Sack, Zweiter Band, S. Fischer Verlag, Berlin 1920
Gustav Sack, geboren am 28. Oktober 1885 in Schermbeck; „gefallen“ am 5. Dezember 1916 bei Finta Mare, Rumänien), Schriftsteller, Lyriker und Dramatiker.
Das Bild ist von Félix Vallotton (1865 - 1925)
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