Japanische
Zeichnung
Ganz
kleine Hände
hoben
sich sinnend
dem
duftenden Wind.
Warfen
Gedanken
knospender
Wünsche
lockend
ihm zu.
Vertraulich
starren
wissende
Augen.
Gekeltertem
Wein gleich.
Wie
ein Hauch weitseidener
fantastischer
Ärmel,
die
Apfelblüten
regnen
lassen
auf
ganz kleine Hände.
Die
beugen sich still,
wie
gefallende Klagen
und
trinken bewußt
gedunkelter
Lust
entbehrte
Fülle.
Und
lauschen auf ferne,
unbekannte
verdeckte
Geräusche.
Über Kurd Adlers Leben ist kaum etwas bekannt. Er kämpfte als Soldat im Ersten Weltkrieg und schilderte in seinen Gedichten die Welt der Schützengräben und die kurzen Momente von Glück, die die Soldaten bei Fronturlauben erlebten. Die Gedichte wurden von Franz Pfemfert in seiner Anthologie Die Aktions-Lyrik. 1914-1916 veröffentlicht; sie waren ab 1915 in Pfemferts Zeitschrift „Die Aktion“ erschienen (unter anderem Das Geschütz, Ruhe an der Front und Betrachten). 1918 erschien eine Sammlung der Gedichte.
Kurd
Adler wurde am 6. Juli 1916 bei Kampfhandlungen an der Westfront
getötet.
Die
Reihe VERSENSPORN - Heft für lyrische Reize hat ihr Heft Nr. 43:
Kurd Adler gewidmet.
Die Zeichnung ist von Katsushika Hokusai (1760 - 1849)
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