Denn
Noch stößt's heran und dieses beugte euch, warum der Mantel der Schlacht so geschürzt sei
am Morgen, kein Abschmack tröste, hin und zerfallen, kein Trostersatz uns zusammensetze und
keine Zwischenstation uns verbinde, die man Dichter nannte, warum über uns still verwundet der
Himmel noch im Verband eines langen, weißen Gewölkes liege .. Bis aus verzehrtem Wolkenschnee
das Blau in weiten Feldern wächst, Lerchen wie Töne auffliegen, Sterne in allen Blättern hängen,
die Lippe Versprechungen schaukelt: wir ziehen ostwärts, und die Lider zittern.
Als durch den Himmel nichts als abendrot der Abschied floß, genoß im Zug der pochende Fremdling
ausgedehnten Glanz der Sichtbarkeit, die dämmernd ihn mit dem Vermächtnis überfüllte:
Nie endet das Herz.
Georg Kulka (5. 6. 1897 - 29. 4. 1929), aus: Der Stiefbruder, Gedichtesammlung 1920, Band 11 von „Vergessene Autoren der Moderne“ Herausgeber: Universität-Gesamthochschule Siegen 1985
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