Mittwoch, 25. Januar 2023

Bess Brenck-Kalischer: Du

 


Du

Wie fühlte ich mich tief.
Neige du deinem Kelch
Dringe.
Die sieben zitternden Hüllen
Litt ich um dich.
Du.

O Freund, Du spinnst mich in Asche,
Ich rinne, ein grauer Tag
Um die Blüte des Chaos,
Die uns frühlingswirr küßte.
O mein Freund.

Aus: Bess Brenck-Kalischer, aus: Dichtung,  Dresdner Verlag von 1917, 1917

Bess Brenck-Kalischer, geboren als Betty Levy am 21. November 1878 in Rostock; gestorben am 2. Juni 1933 in Berlin.

1905 veröffentlichte sie erste Gedichte in der Zeitschrift „Charon“. 1906 Heirat mit dem Schriftsteller Siegmund Kalischer (1880–1911). Veröffentlichung von Gedichten und Prosa in den Zeitschriften „Neue Jugend“ (1914) und „Die schöne Rarität“ (1917). Spätestens seit 1917 lebte sie in Dresden-Hellerau, dort war sie Mitbegründerin der Expressionistischen Arbeitsgemeinschaft Dresden. 1922 erschien ihr Roman Die Mühle.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen