Mittwoch, 25. Januar 2023

Arthur Schoppenhauer: Morgen im Harz


 

Morgen im Harz

Von Dünsten schwer, von Wolken schwarz,
Sah´ düster drein der ganze Harz:
Und die Welt, die war trübe. -
Da kam hervor der Sonnenschein,
Der lachte drein,
Ward alles Freudigkeit und Liebe.

Er legt sich an des Berges Hang,
Da ruht er still, da ruht er lang,
In tiefer, sel´ger Wonne.
Zu Berges Gipfel er dann ging,
Den ganzen Gipfel er umfing:
Wie liebt der Berg die Sonne!

Ich bin diesem Fundstück hier begegnet: "Der Verbittertste aber erlebt, wenn er auf dem See und im Walde ist, daß er im Unrecht ist, wenn er verneint; zwar weiß er es nicht, aber er wird in dem Augenblick, weil er sich — den Her d der Verneinung — vergißt, bejahen. „. . . Und die Welt, die war trübe. — Da kam hervor der Sonnenschein, Der lachte drein, Ward Alles Freudigkeit und Liebe. Er legt sich an des Berges Hang, Da ruht er still, da ruht er lang, In tiefer, sel'ger Wonne. Zu Berges Gipfel er dann ging, Den ganzen Gipfel er umfing: Wie liebt der Berg die Sonne!" (Der Verfasser des Gedichtes war kein Dichter; aber wer erkennte darin den Pessimisten Schopenhauer wieder?)" - Hans Haller, aus „Der südtirolische Denker Carl Dallago“, Tiroler Landesmuseum Ferdianandeum

Auch in: Die Wahrheit kann warten - Die schönsten Aphorismen und Lebensweisheiten von Arthur Schoppenhauer, Marix Verlag, 2013

Das Bild „Felspartie im Harz“ ist von Caspar David Friedrich (1774 - 1840) 

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