Himmlische Landschaft
Sterne auf Stengeln magischen Lichtes,
Sonne das kreisende Auge der Welt,
Und der Mond ein schlafendes Kind der Planeten,
Äthergebettel und zeilengewiegt;
Wolken die Fluren, regenherbergend,
Tropfenkristalle unzähliger Quellen,
Bläue die endlichen Schatten des Raumes
Urhin geweitet ins selige Nichts;
Winde, die leise sanften Beweger,
Stürme, die brausenden Renner der Luft,
Donner, die Schreie göttlichen Zornes,
Blitze, die zündenden Peitschen des Lichts:
Himmlische Landschaft frommer Verzückung,
Heilig bewandelt von Stern zu Stern
Durch erdenerlöste Bügergestalten,
Freudegeleitet zu Gott dem Herrn.
Andreas Thom, aus: Die Botschaft - Neue Gedichte aus Österreich, herausgegeben von Emil Alphons Reinhardt, Ed. Strache, Wien 1920
Andreas Thom geboren als Rudolf Csmarich (* 11. Mai 1884 in Wien; † 25. Juni 1943 in Mooskirchen, Steiermark) war ein österreichischer Schriftsteller und Volksschullehrer.
Das Bild ist von Waldemar Flaig (1892 - 1932)
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